Wärmenetz fürs Klima

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Deutschland hat das Ziel, bis 2045 klimaneutral zu sein. Um das zu erreichen, muss auch die Wärmeversorgung transformiert werden. Die GGEW geht mit gutem Beispiel voran.

Klimafreundliches Heizen kann mit Wärmenetzen gelingen. Ein Wärmenetz besteht aus einer Heizungszentrale wie etwa einem Blockheizkraftwerk (BHKW), einem Verteilnetz sowie Übergabestationen, die die Wärme für Heizungen und Warmwasser in die einzelnen Häuser einer Siedlung oder Gemeinde liefern. Eine einzelne Heizanlage versorgt somit mehrere Gebäude gleichzeitig. Damit die Wärmenetze klimafreundlich sind, müssen sie mit erneuerbaren Energien gespeist werden. Dabei kommen verschiedene Wärmequellen infrage, wie etwa Biomasse, Solarthermie oder Wärme aus Abwasser. Wärmenetze haben Vorteile für Verbraucherinnen und Verbraucher. Sie benötigen keinen eigenen Heizkessel im Haus und können auf eine Wärmepumpe verzichten.

Die Nahwärmenetze der GGEW

Insgesamt sechs Nahwärmenetze betreibt die GGEW aktuell. Das älteste liegt im Quartier „Storchennest“ in Auerbach und besteht bereits seit den frühen 2000erJahren. Weitere Wärmenetze sind das „Euler“ und das „URBENS“ in Bensheim, der „Bitzheimer Berg“ in Lorsch sowie ein kleines Wärmenetz, das die Heinrich-Metzendorf-Schule und das Alte Kurfürstliche Gymnasium in Bensheim versorgt. Und schließlich, seit 2023, auch das Wärmenetz in Bensheim-Fehlheim. Auch dieses GGEW-Nahwärmezentrum im Neubaugebiet Langgewann ist beispielhaft für eine zukunftsweisende Wärmeversorgung.

Nahwärmezentrum im Langgewann

Das Nahwärmenetz im Langgewann liegt zwischen dem örtlichen Neubaugebiet und einer Fläche, für die Neubebauungen geplant sind. Es verfügt über eine Trassenlänge von etwa einem Kilometer. Das Netz besteht aus einer Trafostation, Heiztechnik in Form eines Blockheizkraftwerkes, einem Erdgaskessel sowie einem 20.000 Liter fassenden Pufferspeicher als Ausfallabsicherung. Das BHKW erzeugt eine elektrische Leistung von 135 kW nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung: In einem Kraftwerk wird gleichzeitig elektrische und thermische Energie, also Wärme, erzeugt. Die parallel zur Stromerzeugung produzierte Wärme kann dann wiederum zur Beheizung und Warmwasserbereitung oder für Produktionsprozesse genutzt werden. Das macht die Technik besonders effizient und spart CO2 -Emissionen ein, auch, da anteilig Biomethan zum Einsatz kommt. Der Wärmeträger, der schließlich über das Netz geliefert wird, hat ein Temperatur von 75 bis 80 Grad Celsius, ausreichend für eine hygienische Warmwasserbereitung. Aktuell versorgt das Netz in Fehlheim 28 Gebäude. Sobald es mit der Bebauung vor Ort weitergeht, können weitere Gebäude angeschlossen werden, wie etwa die geplante Kita.

Energiesparen – auch im Frei- und Hallenbad

Das Basinus-Bad in Bensheim wird ebenfalls energieeffizienter – dank Wärmerückgewinnung. Das Bad benötigt täglich etwa 30 Kubikmeter Frischwasser, um die verschiedenen Becken mit Wasser nachzuspeisen. Das frische Wasser hat eine Temperatur von ungefähr 14 Grad Celsius. Dieses kalte Wasser wird durch einen Wärmetauscher geleitet, an den verschiedene Kälteeinheiten in den Server- und Technikräumen angeschlossen sind. So kühlt das Frischwasser die technischen Geräte in diesen Räumen. Die Wärme, die dabei abgeführt wird, kann wiederum zur Vorerwärmung des Nachspeisewassers genutzt werden. Ein nachhaltiger Kreislauf.

Photovoltaikanlage sorgt für grünen Strom

Grünen Strom fürs Schwimmbad gibt es von der Photovoltaikanlage, die auf dem Mitarbeiterparkplatz installiert ist. Mit einer Spitzenleistung von 293 Kilowatt Peak versorgt die Anlage neben dem Schwimmbad auch die E-Ladepunkte auf dem Parkplatz. Das Ziel ist es, die in naher Zukunft geplanten Wärmepumpen im BasinusBad ebenfalls mit regenerativ erzeugtem Strom zu versorgen. Ein weiterer wichtiger Schritt auf dem Weg zum klimafreundlichen Heizen.