Gemeinsam Lernen
Bensheim. Auszubildende der GGEW AG und der Sanner GmbH haben verschiedene Versorgungsanlagen des südhessischen Energiedienstleisters besichtigt. Hintergrund ist eine enge Kooperation der beiden Unternehmen beim Thema Ausbildung. „Ziel dieser Partnerschaft ist eine Erweiterung des Horizonts über das eigene Unternehmen hinaus sowie der Erfahrungsaustausch zwischen den Azubis“, so GGEW-Ausbildungsleiter Michael Flierl. „So bekommen die Sanner-Azubis Einblicke in die Arbeitswelt eines Energieversorgers und die GGEW-Azubis lernen die Prozesse in einem produzierenden Unternehmen kennen“, erklärt Silvia Gruß, Ausbildungsbeauftragte der Sanner GmbH. Dazu zählen auch Praktika. Sinah Aluttis, Auszubildende zur Industriekauffrau bei der GGEW AG, absolviert beispielsweise derzeit ein Praktikum bei Sanner, im Gegenzug wird dann im Frühjahr des kommenden Jahres eine DH-Studentin von Sanner ein paar Wochen bei der GGEW AG Praxiserfahrungen sammeln.
Die Besichtigungstour startete am Hauptsitz der GGEW AG und umfasste mehrere Stationen in Bensheim. Die Experten der GGEW AG zeigten den Azubis und ihren Ausbildern zunächst die Gasübergabestation in Bensheim, durch die das südliche Netzgebiet der GGEW AG sicher und zuverlässig mit Erdgas versorgt wird. Hier kommen pro Stunde maximal 15.000 m3 Erdgas über die Pipeline MIDAL (Mitte-Deutschland Anbindungs-Leitung) durch. Das Gas wird hier umgewandelt und mit einer Odorierung versehen, d.h. dem geruchsneutralen Erdgas wird ein sogenannter Warngeruch hinzugefügt, damit Lecks oder defekte Anlagen schnell bemerkt werden können.
„Sicherheit und Zuverlässigkeit haben bei der Energie- und Wasserversorgung höchste Priorität“, betonte auch Gerald Hornung, Gasexperte bei der GGEW AG. Gemeinsam mit den Meistern für Gas/Wasser Sven Ahlheim und Torsten Hölzel führte er die Jugendlichen durch die verschiedenen Stationen. „Zur Sicherheit gehört auch, dass wir in der Gasübergabestation neben der Betriebsschiene auch immer eine Reserveschiene haben – falls mal eine Leitung ausfallen sollte“, so Hornung. Zudem wird das gesamte Energie- und Wassernetz der GGEW AG regelmäßig gewartet und über die Leitwarte bzw. den Bereitschaftsdienst fernüberwacht.
Anschließend wurde noch eine kleinere Gasdruck-Regelanlage besichtigt, wo der Druck des Erdgases für die Hausanschlüsse angepasst wird, sowie die GGEW-Erdgastankstelle beim ARAL-Autohof. „Die Vorteile der Erdgasmobilität liegen auf der Hand“, erläuterte Hornung an der Tankstelle. „Der Kraftstoff Erdgas ist etwa um die Hälfte preiswerter als Benzin und 30 Prozent billiger als Diesel.“ Dazu kommen günstigere Tarife bei der Kfz-Steuer und den Autoversicherern sowie der Umweltschutz: Erdgasautos stoßen weniger CO2 und Schadstoffe aus als Benziner oder Dieselautos. Zum Abschluss haben die Experten den Auszubildenden noch Einrichtungen der Wasserversorgung in Schönberg gezeigt und auf die sehr hohe Qualität des Leitungswassers hingewiesen.