ENERGIEWENDE MIT BLÜHENDEN LANDSCHAFTEN

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  • 2024
Die Biodiversitätskonvention der Vereinten Nationen bezeichnet als Biodiversität die Vielfalt aller lebenden Organismen, Lebensräume und Ökosysteme auf dem Land, im Süßwasser, in den Ozeanen sowie in der Luft. Fast überall auf der Erde geht sie derzeit zurück. Von knapp 97.000 Tier- und Pflanzenarten auf der Roten Liste der Weltnaturschutzunion IUCN sind mehr als 27.000 vom Aussterben bedroht. Deshalb ist es wichtig zu prüfen, inwieweit der Ausbau der erneuerbaren Energien mit dem Natur- und Umweltschutz vereinbar ist.
Schafe sorgen für eine bodenschonende LandschaftspflegeSchafe sorgen für eine bodenschonende Landschaftspflege

Mehr Schmetterlinge wagen

Artenreiche Ökosysteme sind stabiler und resistenter als artenarme. Das weisen wissenschaftliche Studien aus. Viele Insekten sind wichtige Bestäuber, verbreiten Pflanzensamen oder bauen tierische und pflanzliche Abfallstoffe ab. Es ist also wichtig, sogar überlebenswichtig für uns Menschen, ihre Lebensräume zu erhalten. Deshalb ist das ein Punkt, der auch für uns als GGEW beim Bau „grüner“ Energieerzeugungsanlagen eine große Bedeutung hat. Besonders spannend und zugleich sehr erfreulich ist, dass auf den Flächen rund um unsere PV-Anlagen zu beobachten ist, wie sich die Natur erholt. Es entstehen geschützte Räume, in denen sich Pflanzen und Insekten ansiedeln, die durch konventionelle Landwirtschaft oder andere intensive Flächennutzungen längst verdrängt worden wären. So finden beispielsweise keine dauerhaften Verdichtungen des Bodens durch schwere Maschinen statt, die Gründung der Anlagen erfolgt möglichst „minimalinvasiv“. Pflanzensamen können dadurch ungehindert ins Erdreich eindringen. Blühpflanzen sprießen und ziehen Schmetterlinge und andere Bestäuber an, aber auch Kleinsäugetiere finden häufig ihren Schutz. Ein Nebeneffekt, dem in der oft technischen Diskussion viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt wird und der eine lange positive Reaktionskette mit sich zieht.

Monitoring ist alles

Gerade bei Genehmigungsverfahren für Erzeugungsanlagen auf Freiflächen spielt der Natur- und Umweltschutz eine große Rolle. Im Zuge der Inbetriebnahme von PV-Freiflächenanlagen legen wir daher unter anderem Ausgleichsflächen an und arbeiten z.B. Wildblumensaat in die Böden ein. Die Mahd erfolgt abgestimmt auf die verschiedenen Blühverläufe. Darüber hinaus versuchen wir, die abgezäunten Bereiche und Ausgleichsflächen so zu gestalten, dass sich heimische Tierarten hier besonders wohlfühlen. Dabei werden wir von Expertinnen und Experten begleitet, die die Entwicklung der Populationen nachverfolgen.

Durch wissenschaftliche Studien belegt

Mit all diesen Maßnahmen und unseren eigenen Beobachtungen bewegen wir uns nicht im Raum einer subjektiven Wahrnehmung. Die beschriebenen Entwicklungen sind objektiv messbar. Neben anderen zeigen dies aktuelle Studien des Argonne National Laboratory aus den USA. Hier wurde über einen Zeitraum von fünf Jahren eine deutliche Steigerung der Artenvielfalt und der Gesamtzahl an Insekten und Pflanzen rund um PV-Freiflächenanlagen nachgewiesen. Die wissenschaftliche Studie kann unter folgendem Link eingesehen werden: www.anl.gov/article/insect-populations-flourishin-the-restored-habitats-of-solar-energy-facilities