Bensheim. Beim Energietalk diskutierten am Mittwochabend im Beach Club des GGEW Magic Lake Dr. Peter Müller, Vorstand GGEW AG, Eric Küppers, President Global Automotive TE Connectivity, Dr. Frank Pawlitschek, Gründer und COO ubitricity, über das Thema Elektromobilität. Moderiert wurde das Gespräch von Karl-Heinz Schlitt, Chefredakteur des Bergsträßer Anzeigers. Dabei haben sie einen spannenden Einblick in die Herausforderungen geboten, wie eine innovative Alternative durch „Tanken mit schlauem Stromkabel“ zur bestehenden Ladeinfrastruktur für Elektroautos realisiert werden kann. Unter dem Motto "Vom Erzeuger zum Verbraucher" präsentiert die GGEW AG zusammen mit TE Connectivity zudem das System im Infotainmentpark am GGEW Magic Lake während des Hessentags in Bensheim, der täglich – bei freiem Eintritt – von 10 bis 19 Uhr geöffnet ist. Der Hessentag ist die ideale Plattform, um diese Lösung einem großen Publikum näherzubringen.
Das Thema Elektromobilität prägt die öffentliche Diskussion über die Mobilität der Zukunft. „Als Förderer von Elektromobilität und Betreiber von E-Tankstellen in der Region haben wir ein großes Interesse daran, innovative Ideen zu unterstützen. Die GGEW AG baut die Infrastruktur aus, die für einen flächendeckenden Einsatz von Elektrofahrzeugen notwendig ist“, so Dr. Peter Müller. „Drei Elektroautos ergänzen aktuell unseren Fuhrpark im Unternehmen, darunter der Opel Ampera. Die Autos sind im GGEW-Netzgebiet permanent im Einsatz“, erklärt Müller.
Ohne Frage: Für den Verkehr von morgen wird der Elektroantrieb eine wichtige Rolle spielen. Doch der Übergang braucht Zeit. Das liegt zum einen an der begrenzten Speicherkapazität der Batterie und der ausbaufähigen Technik. Auf dem Weg in die elektrische Zukunft ist aber auch die Verfügbarkeit von Ladestationen eine entscheidende Größe. Bislang lassen sich Elektrofahrzeuge kaum irgendwo aufladen. Ein Berliner Unternehmen will genau das ändern. Das Unternehmen ubitricity hat eine Technik entwickelt, die Ladepunkte am Arbeitsplatz ohne Verwaltungsaufwand beim Arbeitgeber und überall dort ermöglicht, wo Stromleitungen ohnehin schon im Boden liegen und die Straßenbeleuchtung sicherstellen. Sich an Laternen zu bedienen, ermöglicht in überschaubarer Zeit ein flächendeckendes Netz an Ladestationen zu errichten.
Aber wie kommt die Stromrechnung zum Autofahrer? Hier kommt das in Bensheim ansässige Unternehmen TE Connectivity ins Spiel. Als Partner von ubitricity übernimmt TE Connectivity die Serienfertigung intelligenter Ladekabel auf Grundlage der Mobile Metering Technologie. „Unser Name, TE Connectivity, steht für Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit eines globalen Herstellers, der in der ganzen Welt innovative Lösungen für unseren Alltag entwickelt und produziert“, betont Eric Küppers. „Kostengünstige Ladetechnik ist ein Schlüsselfaktor für die erfolgreiche Verbreitung von Elektrofahrzeugen. Ubitricity hat das sehr früh erkannt und das Konzept des mobilen Metering entwickelt. Mobile Metering verfolgt insbesondere das Ziel, die Gesamtkosten der Ladeinfrastruktur zu senken“, erklärt Küppers.
Schließt der Kunde sein Auto an, kommuniziert der Zähler im intelligenten Ladekabel mit der Steckdose. Über eine drahtlose Internetverbindung werden Daten über den Standort der Ladestation, den Nutzer und die abgezapfte Strommenge weitergegeben. Ubitricity bereitet die Daten auf und liefert sie an den Stromanbieter, mit dem der Kunde einen Mobil-Strom-Vertrag hat. „Eine schlichte, günstige und praktische Lösung", so ubitricity-Geschäftsführer Frank Pawlitschek.
Die GGEW AG und TE Connectivity beabsichtigen, ihre Zusammenarbeit weiter auszubauen, um diese Technologie im Praxistest zu erproben.