Bergstraße. Die GGEW weitet das eigene Portfolio in Sachen erneuerbare Energie-Anlagen weiter aus. Mit der Übernahme des „Innovationsparks“ in Wald-Michelbach ist das Unternehmen im Besitz einer weiteren Photovoltaik-Freiflächenanlage. So kommen seit dem 14. Mai weitere 4,68 Megawatt Leistung zu den bereits bestehenden über 40 Photovoltaik-Anlagen der GGEW dazu. Zusammengefasst beträgt die Leistung der grünen Erzeugungsanlagen des Bergsträßer Unternehmens rund 125 MW. Der Hybrid-Solarpark, der in Zusammenarbeit mit dem Projektentwicklungsunternehmen ABO Energy entstanden ist, ist das erste Hybridprojekt der GGEW und erzeugt nicht nur Energie, sondern speichert als eine der ersten Anlagen dieser Art im Bundesland Hessen den Strom bei Bedarf in den Großspeichern, die Teil der Anlage sind.
Hybrider Solarpark: Größter Speicher der Region
Auf dem etwa sieben Hektar fassenden Areal wird fortan durch mehr als 8.200 Einzelmodule regionaler Grünstrom erzeugt – rund 5,1 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Damit können etwa 1.700 Haushalte rechnerisch mit klimafreundlicher Energie versorgt werden. Doch wohin mit dem überschüssigen Strom? „Sollte mehr Strom erzeugt werden, als akut benötigt wird, fließt dieser Überschuss in den bereitstehenden Batteriegroßspeicher“, erklärt Carsten Hoffmann, Vorstand der GGEW. Die beiden Lithium-Ionen-Speicher befinden sich in Logistik-Containern auf dem Gelände der Anlage und fassen insgesamt 5,8 Megawattstunden bei einer Leistung von 1,6 Megawatt. Damit ist der Speicher in Wald-Michelbach der größte Stromspeicher im gesamten Kreis Bergstraße. Projektpartner für die Anlage ist das Projektentwicklungsunternehmen ABO Energy.
Synergien für die Zukunft
Der Innovationspark entstand in enger Zusammenarbeit zwischen der GGEW und ABO Energy. „Wir freuen uns sehr, mit der GGEW einen lokalen Partner für das Projekt gefunden zu haben“, sagt Valentin Schulte, Head of Project Development Solar von ABO Energy. „Auch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde war stets von großer gegenseitiger Wertschätzung geprägt.“
Speicher wichtig für den Umbau des Energiesystems
Wie wichtig die Speicher bereits heute sind, verdeutlicht Florian Grob, Bereichsleiter Erneuerbare Energien der GGEW: „Indem wir die Energie für Zeiten zwischenspeichern, können wir durch die gewonnene Flexibilität den Anteil der Erneuerbaren am erzeugten Strom erhöhen und somit deren Verfügbarkeit planbarer und bedarfsgerecht gestalten.“ Das Projekt sei ein Meilenstein für die regionale Energiewende mit Energie aus erneuerbaren Quellen, wie Grob ergänzt: „Speicheroptionen werden in Zukunft beim Umbau der Stromversorgung auf erneuerbare Energien ein wichtiger und grundlegender Faktor sein. Hybrid-Solarparks sind deshalb ein wichtiges Instrument für die Energiewende und zum Vorbeugen von Preisschwankungen an den Energiebörsen.“ Dies bestätigt auch Steffen Limbach, Betreuer Öffentliche und Private Infrastruktur und Kommunen bei der Volksbank Darmstadt Mainz, welche als Finanzierungspartner Teil des Projektes ist: „Photovoltaikanlagen mit Speicher sind die Zukunft. Für uns ist es wichtig, bei dieser Entwicklung von Anfang an mit dabei zu sein. Wir freuen uns, dass wir ein so innovatives Projekt mit renommierten Partnern begleiten dürfen."
Mit dem Batteriespeicher-Hersteller TRICERA energy aus Dresden hat die GGEW einen modernen Partner mit Weitsicht und technischem Knowhow gefunden. Für Roman Pille, Projektleiter des sächsischen Unternehmens, ist klar: „Unsere Produkte sind essenzieller Bestandteil einer erfolgreichen Energiewende. Durch unsere Expertise sorgen wir zudem für einen reibungslosen Betrieb der Großspeicher.“
Energiewende in Region auf gutem Weg
Beeindruckt zeigt sich auch Matthias Schimpf, Kreisbeigeordneter des Kreises Bergstraße: „Dieses Leuchtturmprojekt zeigt, wie die Energiewende gemeinsam gelingen kann – hier vor Ort in der schönen Bergstraße. Ich freue mich sehr über diesen Meilenstein, der uns auch ein Stück weit unabhängiger von externen Strombezügen macht.“
Auch Dr. Sascha Weber, Bürgermeister der Gemeinde Wald-Michelbach, zeigt sich begeistert vom Hybridprojekt vor Ort: „Durch die professionelle Kommunikation und planmäßige Umsetzung wurde das Projekt auch hier in Wald-Michelbach sehr positiv aufgenommen. Mit der Anlage wurde nicht nur ein Meilenstein für die Energiewende erreicht, sondern auch für die Versorgungssicherheit hier in Wald-Michelbach.“