Reinhardshagen/Bensheim/Wiesbaden. Bis der Windpark Gahrenberg nordöstlich von Kassel ans Netz geht, dürften noch gut zwei Jahre vergehen. Dennoch informierte die Bietergemeinschaft aus ABO Wind und GGEW AG schon jetzt über die Planungen der bis zu 20 Anlagen im Reinhardswald, um von Anfang an einen Dialog auf Augenhöhe mit den Bürgern der Region zu führen. Viele Anwohner nahmen diese Gelegenheit wahr: Rund 130 Besucher fanden sich am vergangenen Donnerstag zur Infomesse „Windenergie am Gahrenberg“ in der Wesertalhalle in Reinhardshagen ein.
ABO Wind und GGEW AG präsentierten auf einer Posterausstellung den Stand der Planung, etwa das aktuelle Parklayout, Abstände zu den Siedlungen, Schall, Schattenwurf und Windmessung und boten allgemeine Informationen zum Windparkbau im Wald und zur Energiewende. Vertreter des Hessen-Forstes informierten über die Waldstruktur und die forstwirtschaftliche Nutzung des südlichen Reinhardswaldes, in dem das Vorranggebiet liegt. Carsten Mauritz von der Hessen-Agentur erläuterte an einem Infostand die hessischen Energieziele und ihre Umsetzung. Heiko Köstermeyer vom Gutachterbüro Simon & Widdig erklärte interessierten Besuchern, welche naturschutzfachlichen Untersuchungen am Standort unternommen werden.
„Wir möchten, dass die Bürger der Region von Anfang an über unsere Planungen Bescheid wissen und uns auch als Ansprechpartner kennenlernen“, erläuterte Georg von Aretin, ABO Wind-Planungsleiter Hessen, den Zweck der Infomesse. „Wir sind in einem früheren Planungsstadium und manche Details werden sich bis zum Genehmigungsantrag noch ändern. Unsere Bietergemeinschaft wird die Bürger auf dem Laufenden halten – über unsere Website www.windpark-gahrenberg.de und auf weiteren Veranstaltungen.“ Carsten Hoffmann, Vorstand der GGEW AG, sagte: „Für uns als kommunales Unternehmen ist es von zentraler Bedeutung, die Bürger bei der Energiewende mitzunehmen und ihnen auch die übergeordneten landespolitischen Hintergründe der Regionalplanung zu erläutern. Daher setzen wir von Anfang an auf eine offene Kommunikation bei diesem Projekt und auf einen konstruktiven Dialog, auch mit den Windkraftgegnern.“
Viele Besucher unterhielten sich lange mit den anwesenden Experten über die verschiedenen Themen der Windparkplanung. „Ich finde es gut, dass ich mich hier informieren kann, wie es mit dem Windpark am Gahrenberg weitergeht“, sagt Hubert Zetzmann aus Reinhardshagen. „Ich konnte mir alles in Ruhe ansehen und viele Fragen stellen.“ Beim Thema Windenergie im Wald bleiben hitzige Diskussionen zwar nicht aus, aber auch für diese bietet die Infomesse Raum. Der sachliche Austausch stand bei den meisten Gesprächen klar im Vordergrund.
Die Bietergemeinschaft hat vor wenigen Wochen einen Windmessmast am Gahrenberg errichtet, der mindestens ein Jahr lang die Windgeschwindigkeit ermitteln wird. Zusätzlich werden in den kommenden Monaten Fachgutachten, unter anderem zu Natur- und Denkmalschutz, erstellt sowie die technische Planung konkretisiert, zum Beispiel Anlagentyp, Zuwegung und Netzanschluss. Wie sich die geplanten Anlagen auf das Landschaftsbild auswirken, zeigen so genannte Visualisierungen: Fotomontagen, die von verschiedenen Orten in der Umgebung aus perspektivisch korrekt verdeutlichen, wie der realisierte Windpark aussehen würde.
Nach der Einreichung des Genehmigungsantrags im nächsten Jahr können sich interessierte Bürger alle Antragsunterlagen im Rahmen der Offenlage ansehen und Einwendungen vorbringen. Alle Poster der Infomesse sind schon jetzt auf der Website www.windpark-gahrenberg.de zu finden. Nachdem ein Gutachterbüro sie erstellt hat, werden auch die Visualisierungen des Windparks auf der Website präsentiert.
ABO Wind und GGEW AG stehen Rede und Antwort zum Windpark Gahrenberg
- Pressemitteilungen
- 2017