GGEW AG REALISIERT ERSTES MIETER­STROMMODELL

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Firmengruppe Dreher und GGEW AG starten Gemeinschaftsprojekt
Bei der Projektvorstellung des Mieterstrommodells in Bickenbach; Foto: GGEW AG/Marc Fippel Fotografie
Bensheim/Bickenbach. Die GGEW AG zeigt mit dem sogenannten Mieterstrommodell, dass es auch für Mieter in Mehrfamilienhäusern machbar ist, den auf dem Hausdach produzierten umweltfreundlichen Solarstrom zu nutzen. Ab September 2017 wird der Energieversorger auf insgesamt zwei Mehrfamilienhäusern in Bickenbach Photovoltaikanlagen errichten und betreiben. Die Solarmodule erzeugen rund 15.000 Kilowattstunden Strom pro Jahr. 80% des erzeugten Stroms wird direkt von den Hausbewohnern verbraucht, der Überschuss wird in das öffentliche Stromnetz eingespeist. Dadurch können zukünftig die 30 Mietparteien 30% ihres Stromverbrauchs mit Solarstrom abdecken. Zusätzlich benötigten Strom liefert die GGEW AG.

„Mieterstrom ist in aller Munde und stellt eine große Chance für die Energiewende dar. Das Modell lohnt sich für alle Beteiligten – für Hauseigentümer genauso wie für Mieter“, betont Carsten Hoffmann, Vorstand GGEW AG. Die Nutzung von Solarstrom war bislang hauptsächlich für Hausbesitzer oder Gewerbetreibende mit einer eigenen Dachfläche vorgesehen, denn die Abrechnung des direkt verbrauchten Stroms für Mieter, zudem für einige Parteien, war zu komplex und aufwendig. Allerdings muss man nicht selbst Hauseigentümer sein, um von günstigem Ökostrom zu profitieren.

Das Mieterstrommodell arbeitet mit intelligenten Messsystemen (Smart Meter) und überwacht sowohl den Bedarf der Verbraucher als auch die Voraussetzungen für ein zukunftsträchtiges Energiesystem. Die Echtzeitmessung erfolgt durch digitale Zähler.
Über eine App und ein Portal können die Mieter dann genau erkennen, wie viel sie wann verbraucht haben. Das sorgt für einen schnelleren und genaueren Überblick und hilft beim Energiesparen. „Die Verwendung vor Ort erzeugten Stroms liefert Verbrauchern einen wirtschaftlichen Anreiz, ihr System so zu verbessern, dass eine möglichst hohe Annäherung von Energieerzeugung und Verbrauch ermöglicht wird“, ergänzt Hoffmann. Folglich können auch die Stromnetze entlastet werden. Netzengpässe stellen eine der größten Herausforderungen der Energiewende dar.
„Unsere Mieter beteiligen sich an der Energiewende vor Ort und machen sich somit ein Stück weit unabhängig von den allgemeinen Strompreissteigerungen", freut sich
Horst Dreher sen. von der Firmengruppe Dreher, die die Gebäude baut und vermietet.

„Auch die Elektromobilität ist mehr und mehr auf dem Vormarsch. Grund genug, sich auch um die Tankstellen von morgen Gedanken zu machen. In der Tiefgarage sind bereits jetzt schon zwei Mieter-Parkplätze mit je einer Ladestation der GGEW AG ausgestattet. Damit können sie ihren selbst erzeugten Ökostrom zum Betanken von Elektrofahrzeugen nutzen“, fügt Rainer Babylon, Bereichsleiter Vertrieb & Services GGEW AG, hinzu.
Das Prinzip ist klar: Der Strom wird vor Ort gewonnen und unverzüglich an das parkende Fahrzeug weitergegeben. Wird das Elektromobil mal nicht geladen, lässt sich die Energie anderweitig verwenden. Die GGEW AG übernimmt auch bei diesem Projekt Planung, Bau, Betrieb und Abrechnung der Ladestation.