- Im Restmüll, sofern der Müll in der jeweiligen Kommune oder dem jeweiligen Landkreis vollständig verbrannt wird,
- bei Apotheken, wenn diese sie annehmen, oder
- bei Schadstoffsammelstellen
Weltwassertag am 22. März: Die hohe Qualität des deutschen Trinkwassers auch in der Zukunft gewährleisten
- Pressemitteilungen
- 2015
Bensheim/Berlin. Der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW) hat eine Aktion zur richtigen Entsorgung von Altmedikamenten gestartet. Ziel der Initiative ist es, einer Belastung der Gewässer mit Medikamentenrückständen vorzubeugen und so diese wichtigen Trinkwasserressourcen zu schützen. Zwar kann heute eine Gesundheitsgefährdung aufgrund von Arzneimittelrückständen im Trinkwasser nach derzeitigem Kenntnisstand ausgeschlossen werden. Die richtige Entsorgung von Medikamenten wird aber vor dem Hintergrund eines stetig zunehmenden Medikamentenkonsums immer wichtiger.
Der südhessische Energieversorger GGEW AG ist in Bensheim, Alsbach-Hähnlein und Bickenbach für die Wasserversorgung sowie die Abrechnung der Abwassergebühren zuständig. In Zwingenberg übernimmt die GGEW AG die technische Betriebsführung bei der Wasserversorgung. „Die GGEW AG unterstützt diese bundesweite Initiative des BDEW, damit die hohe Qualität des deutschen Trinkwassers auch in der Zukunft gewährleistet wird“, erklärt Ewald Michels, Leiter Team Gas/Wasser GGEW AG. Michels betont: „Das Trinkwasser der GGEW AG wird aus tiefem Grundwasser gewonnen und kann daher nicht von solchen Einflüssen betroffen werden. Hier geht es um eine bundesweite Herausforderung“.
„Unser Wasser aus dem Ried ist naturbelassen“, fährt Michels fort. Weder Desinfektion noch andere Aufbereitungsverfahren werden also angewendet, was in der deutschen Trinkwasserlandschaft keineswegs selbstverständlich ist. „Bei uns kommt das Wasser aus 100 Meter tiefem Grundwasser, ist 40 Jahre alt und hat eine hervorragende Qualität“, so Michels.
Arzneimittel sind für viele Menschen unverzichtbar – von der Kopfschmerztablette bis hin zu komplexen Präparaten zur Bekämpfung schwerer Erkrankungen. „Viele Medikamente sind aber oft gar nicht oder nur sehr langsam biologisch abbaubar. Die unsachgemäße Entsorgung dieser Medikamente gehört zu den wichtigsten Ursachen für die Belastung des Abwassers in Deutschland“, so GGEW-Experte Ewald Michels. Einer repräsentativen Umfrage zufolge entsorgten 47 Prozent der Deutschen flüssige Medikamentenreste falsch, nämlich über die Spüle oder die Toilette (Quelle: ISOE – Institut für sozial-ökologische Forschung).
„Die BDEW-Aktion richtet sich daher an Verbraucher sowie in zweiter Linie an Multiplikatoren im medizinischen Bereich. Sie soll das Wissen über die richtige Entsorgung von Medikamente verbessern und dazu beitragen, den Eintrag von Arzneiwirkstoffen in den Wasserkreislauf insgesamt zu verringern,“ sagt Martin Weyand, BDEW-Hauptgeschäftsführer Wasser/Abwasser. Auf der BDEW-Homepage finden Verbraucher Informationsmaterialien zum richtigen Umgang mit Altmedikamenten: https://bdew.de/internet.nsf/id/medikamenten-entsorgung-de.
Zusätzlich führt der BDEW in diesem Jahr Informationsveranstaltungen zu dieser Thematik durch. Deutschland stehe vor einer regelrechten Medikamentenlawine, so Weyand. Die Alterung der Gesellschaft und der begrüßenswerte medizinisch-technische Fortschritt werden zu einem starken Anstieg des Medikamentenverbrauchs in den kommenden Jahren führen. Verstärkt wird dies noch dadurch, dass bei der Verschreibung von Medikamenten oftmals überdimensionierte Packungsgrößen gewählt werden.
Von den rund 1.200 Humanarzneimittelwirkstoffen mit möglicher Umweltrelevanz wurden im Jahr 2012 in Deutschland insgesamt 8.120 Tonnen verbraucht (Quelle: IMS Health, 2013). Das ist gegenüber 6.200 Tonnen im Jahr 2002 ein Anstieg um mehr als 20 Prozent in zehn Jahren (Quelle: UBA-Hintergrundpapier Arzneimittel 2014). Schon heute gelangen täglich mehrere Tonnen Medikamente über die Kanalisation in die Gewässer. Umso wichtiger ist es, dass sich auch die Verbraucher ihrer Verantwortung bewusst sind und aktiv zum Gewässerschutz beitragen. Verbraucher können Medikamente heute auf drei verschiedene Arten gewässerschonend entsorgen: